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Protokoll
27. Hervestkonferenz
am Mittwoch, 27. September 2017 von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Teilnehmer: zeitweise 65
1. Begrüßung
Herr Holz begrüßt die Teilnehmer und bedankt sich bei den Mitarbeitern des LEO für die Vorbereitung. Er bemerkt, dass von den 120 Minuten in der heutigen Sitzung 118 Minuten belegt sind und geht zum Tagesordnungspunkt 2 über, er übergibt an Herrn Steuer.
2. Bürgerbudget
Herr Steuer erläutert einen Antrag zum Bürgerbudget. Es handelt sich um einen Folgeantrag für den Ellerbruchtreff, hier werden weitere 750 Euro zur Komplettierung der Inneneinrichtung benötigt. Herr Holz bittet die stimmberechtigten Teilnehmer per Akklamation zur Abstimmung. Es gibt eine Stimmenthaltung, alle anderen Stimmberechtigten stimmen zu.
Herr Bürgermeister Stockhoff weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass über nicht abgerufene Mittel in den Stadtteilen im gesamten Stadtgebiet verfügt werden kann. Herr Holz bedankt sich und geht zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Er übergibt an Herrn Hadick.
3. Zeche Fürst Leopold – Stand der Gewerbeflächenvermarktung
Herr Hadick, Geschäftsführer von Windor, berichtet von den Aktivitäten auf dem ehemaligen Zechengelände Fürst Leopold. Verantwortlich für die Planung und Vermarktung sind die Stadt Dorsten, die RAG Montan Immobilien GmbH (RAG MI) und die Tempelmann-Gruppe (Tedo). Fördergelder für die Erschließung der Flächen werden nach den Kriterien des „Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms NRW“ (RWP.NRW) vergeben. Eine Grundbedingung für die Ansiedlung ist, dass die Unternehmen 50 Prozent ihres Umsatzes außerhalb eines Radius von 50 Kilometern rund um Dorsten machen müssen. Das städtische Areal umfasst 8,3 Hektar, davon sind bereits 5,3 Hektar für 10 Firmen reserviert. 22 Firmen entsprachen nicht den RWP-Kriterien und mussten abgewiesen werden. Die Vermarktung läuft in allen drei
Vermarktungsgebieten gut. Es entstehen neue Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Branchen. Es siedeln sich Firmen aus dem Maschinenbau, aus dem Export und Import, aus der Oberflächen und Informationstechnik, aus der Schweißtechnik, aus dem Einzelhandel und der Gastronomie an. Weiterhin entstehen ein Wohnheim und ein Hotel. Eine Waschanlage hat bereits ihren Betrieb aufgenommen. Parkplätze und Garagen entstehen. Herr Hadick weist darauf hin, dass bereits auf dem alten Zechengelände 300 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Herr Hadick erläutert anhand einer Grafik die Arbeitsplatzentwicklung in Dorsten. Von 1996 bis 2005 ist die Arbeitsplatzentwicklung in Dorsten rückläufig. Die Zahl der Arbeitsplätze sinkt von 17188 auf 13951. Ab 2005 geht die Entwicklung kontinuierlich aufwärts. Trotz rückläufiger Einwohnerzahlen (minus 6000) gibt es wieder 17143 Arbeitsplätze. Es hat 18 Jahre gebraucht um den Arbeitsplatzverlust zu kompensieren. Herr Stockhoff merkt an, dass andere Ruhgebietsstädte bei so einer Entwicklung wie in Dorsten sicherlich euphorisiert wären.
Herr Ridderskamp fragt nach dem neuen Festplatz auf dem Zechengelände und ob das nächste Schützenfest dort stattfinden kann. Herr Lohse antwortet, dass der Festplatz im Bebauungsplan noch nicht als Festplatz ausgewiesen ist. Hier ist eine Bebauungsplanänderung notwendig, einzelne Veranstaltungen sind aber durchaus möglich. Herr Ridderskamp wird auf Herrn Lohse zukommen.
Herr Holz bedankt sich bei Herrn Hadick und kommt zum Tagesordnungspunkt 4.
4. Bebauung Glück-Auf-Straße/Hellweg
Herr Holz fragt nach dem Stand der Planungen auf den Grundstücken Glück- Auf-Straße/Hellweg. Die Anwohner befürchten, dass für die neue Bebauung die Stellplatzflächen nicht ausreichend vorhanden sind. Herr Lohse weist auf die Zusammenhänge zwischen der Entstehung neuer Arbeitsplätze und ohnraumbedarf hin. So sind auf den vorgenannten Grundstücken von der Deutschen Reihenhaus AG 33 Reihenhäuser mit 120 qm bzw. 145 qm Wohnfläche geplant. Weiterhin entstehen 68 Stellplätze. Herr Stockhoff ergänzt, dass nicht bei jedem Neubaugebiet öffentlich diskutiert werden kann. Anders als im Marienviertel gehören die vorgenannten Grundstücke einem Investor und nicht der Stadt Dorsten. Herr Lohse kann keine weiter Angaben zur Zeitachse machen. Genauere Informationen bekommt man bei der Deutschen Reihenhaus AG.
Herr Holz bedankt sich bei Herrn Lohse und kommt zum Tagesordnungspunkt 5.
5. Projekt der Hervestkonferenz „Balu und Du“ Abschlussbericht
Herr Holz begrüßt Frau Prang, Lehrerin an der Fachschule für Sozialpädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Frau Prang berichtet über den erfolgreichen Abschluss des Projektes „Balu und Du“. Gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde, der Mobilen Jugendhilfe, dem Paul-Spiegel-Berufskolleg und drei Grundschulen hatte Herr Kaczikowski das Projekt mit finanzieller Unterstützung der Mr. Trucker Kinderhilfe im Jahre 2016 gestartet. Die Abschlussveranstaltung fand im Juli 2017 im LEO statt. Es war ein Pilotprojekt der Hervestkonferenz. So wurden die Mentoren (Balus) in einem Präventionsseminar auf die Arbeit mit den Grundschulkindern (Moglis) vorbereitet. Die Balus sind in der Regel angehende Erzieher. Das Projekt ist auf das Wohl der Kinder ausgerichtet, es ist kein pädagogischer Auftrag verborgen.
Das Projekt bekommt das NRW-Zertifikat über soziales Engagement. Das Mentorenprogramm wird von allen Beteiligten als erfolgreich angesehen und soll fortgesetzt werden. Frau Lischewski von der Mobilen Jugendhilfe ergänzt, dass auch die Eltern der Moglis das Projekt gut finden. Die Eltern sollen daher bei der Fortsetzung des Projektes mehr eingebunden werden. Ein besonderer Höhepunkt war die Veranstaltung „Moglis On Ice“, die von der Mr. Trucker Kinderhilfe finanziert wurde. Frau Prang merkt an, dass der Abschlussbericht (siehe angehängte Datei) ein Zwischenbericht ist und freut sich auf die Fortsetzung.
Herr Holz bedankt sich bei Frau Prang und allen Projektbeteiligten und leitet über zum Punkt 6.
6. Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Hervestkonferenz
Herr Steuer berichtet über die Entwicklung in der Ellerbruchsiedlung. Es wurden 58 Wohnungen im Quartier an einen neuen Investor verkauft. Erste Gespräche wurden mit dem neuen Eigentümer geführt. Frau Tenhofen (Stadt Dorsten), Frau Blasius Büro Drecker) und Herr Steuer stellten den neuen Eigentümern die Besonderheiten der Ellerbruchsiedlung vor und übergaben die Siedlungsvereinbarung. Diese Vereinbarung mit den Eigentümern ist ein wesentlicher Bestandteil zur Finanzierung des Ellerbruchtreffs. Die neuen Eigentümer wollen den Status der Wohnungen erhalten und wollen keine Umwandlung in Eigentumswohnungen. Die leerstehenden Wohnungen (ca. 10 Prozent) sind bereits wieder vergeben. Die Wohnungen wurden auf einen zeitgemäßen Standard gebracht und wiedervermietet. Im Anschluss an das Gespräch konnten die Gesprächsteilnehmer die Wohnungen besichtigen. Das Gespräch fand in angenehmer Atmosphäre statt. Im LEO findet am 6.11.2017 die 6. Seniorenmesse statt.
Frau Römer vom Seniorenbeirat wirbt um rege Teilnahme. 30 Aussteller werden im LEO ihre Produkte und Leistungen anbieten. Die Messe ist auch für pflegende Angehörige interessant. Herr Rommeswinkel lädt zum Fanfarentreffen im Rahmen des Herbstfestes ein. Es treten 300- 400 Musiker auf. Die Abschlussveranstaltung der Ideenwerkstatt „Marienviertel“ findet am 15.11.2017 statt. Einladungen werden verschickt. Am 6.10. 2017 findet im Alten Rathaus eine Veranstaltung unter dem Motto „Lebende Bücher“ von 16 Uhr – 19 Uhr statt.
Das Kürbisfest in der Ellerbruchsiedlung findet statt. Die Ankündigung wird in der Ellerbruchsiedlung ausgehängt.
Frau Engfer berichtet, dass die Kinder aus der Wichernschule gut in der Augustaschule angekommen sind.
Herr Holz bedankt sich für die Beiträge und kommt zu Punkt 7.
7. Paul-Gerhard- Haus/Wie ist der Stand der Dinge?
Herr Roelin, Kursleiter im Paul-Gerhard-Haus, berichtet über den Stand der Dinge und der Aktivitäten, die zum Erhalt des Paul-Gerhard- Hauses (PGH) unternommen werden. Im März 2017 ist ein Kuratorium gegründet worden, das verschiedene Möglichkeiten und Modelle untersucht, die zum Erhalt der Familienbildungsstätte führen sollen. Dem Kuratorium gehören überwiegend Kursleiterinnen und Kursleiter an. Sie verstehen ihre Tätigkeit im Sinne des Begriffs „curare“ (sich liebevoll kümmern, sich sorgen). Vertreter der Hervestkonferenz sind zu den Sitzungen eingeladen und haben an mehreren Sitzungen teilgenommen. Das Kuratorium bittet um Unterstützung für den Erhalt des PGH. Bisher gibt es zwei Optionen für den Erhalt des PGH. Die erste Option ist, das PGH einem Träger zu überlassen, und die zweite Option ist ein eigenfinanziertes Modell auf die Beine zu stellen. Beide Möglichkeiten werden im Kuratorium diskutiert und Ergebnisse in einer „Pro/Contra-Liste“ festgehalten. Wir arbeiten daran das PGH zu erhalten, so Herr Roelin. Frau Engfer bedankt sich bei den Ratsmitgliedern der Stadt, den Vertretern der Hervestkonferenz und Herrn Roelin für das Engagement.
Herr Holz dankt den Vortragenden und kommt noch einmal zu Punkt 6 zurück und übergibt an Herrn Lohse zum Thema „Stand Sanierung Zechenbahnbrücke“.
Nachtrag zu 6. Stand Sanierung Zechenbahnbrücke
Herr Lohse berichtet, dass der in 2015 gestellte Förderantrag für die Hervester Zechenbahnbrücke am 13.09.2017 eingegangen ist, damit sind alle Genehmigungen vorhanden. Auf Grund einer unbesetzten Stelle bei der Stadt Dorsten und fehlenden Planungsbüros, kommt es zu Engpässen bei den notwendigen Vorbereitungen. Die meisten Ingenieurbüros am Markt sind völlig ausgelastet. Bei der Sanierung der Brücke sind außerdem die strengen Anforderungen der Flora-Fauna-Habitatrichtlinien einzuhalten, das bedeutet einen erheblichen Mehraufwand für die komplette Einhausung der Brücke. Die Korrosionsschutzarbeiten können nur nach der Hochwassersaison ausgeführt werden. Die Fertigstellung wird im April 2018 angestrebt. Im Zusammenhang mit fehlenden Ingenieuren plädiert Herr Stockhoff, junge Menschen mehr für technische Berufe zu begeistern. Außerdem weist er entschieden die Behauptungen von Mitgliedern der AfD zurück, die im Internet behaupten, die Gelder für die Hervester Brücke sind anderweitig ausgegeben worden.
Herr Holz bedankt sich und kommt zum Tagesordnungspunkt 8.
8. Die Hervestkonferenz im Internet
Herr Holz übergibt das Wort an Herrn Wulf, der unentgeltlich den Auftritt der Hervestkonferenz im Internet gestaltet hat und ehrenamtlich für die weitere Administration zuständig ist. Herr Wulf führt einmal durch die vorhandenen Internetseiten. Jeder der einen Beitrag beisteuern möchte kann sich bei Herrn Wulf melden. Herr Holz bedankt sich bei Herrn Wulf und seinen besonderen Einsatz.
9. Verschiedenes
Herr Holz stellt zwei neue Mitglieder der Hervestkonferenz vor. Herrn Thomas Hess (Diakon, evangelische Kirche) und Herrn Tobias Klempel vom ASD (Allgemeiner Sozialer Dienst). Die Termine für die Hervestkonferenz in 2018 sind am 14.02.2018, 13.06.2018 und 26.09.2018. Herr Holz bedankt sich bei allen Anwesenden für die Beiträge und die Aufmerksamkeit und beendet pünktlich die 27. Hervestkonferenz.
Dorsten, im Oktober 2017
Dietmar Steuer, Protokollführer