31. Hervestkonferenz 06.02.2019

X

X

X

X

Protokoll

31. Hervestkonferenz
am Mittwoch, 06. Februar 2019 von 17 bis 19 Uhr im Soziokulturellen Zentrum Das LEO, Fürst-Leopoldallee 70, 46284 Dorsten
Teilnehmer: zeitweise 60

TOP 1: Begrüßung

Herr Holz begrüßt die Teilnehmer der 31. Hervestkonferenz und insbesondere Herrn Bürgermeister Stockhoff, Frau Gillmann und Frau Lange aus dem Stadtsfeld. Herr Holz weist auf die immer größer werdende Bedeutung der Stadtteilkonferenzen hin.

TOP 2: Bürgerbudget

Herr Holz berichtet den Teilnehmern, dass bisher keine Anträge vorliegen, die das Bürgerbudget betreffen. In 2019 stehen für jeden Bürger im Stadtteil jeweils 1.00 Euro zur Verfügung. Das bedeutet für Hervest einen Betrag von 12.990 Euro. 20 Prozent = 2.491.48 Euro sind für einen stadtteilübergreifenden Zweck bestimmt. Für die Hervester Bürger stehen somit 10392,00 Euro zur Verfügung, die mit dem bekannten Procedere abgerufen werden können. Ein Hervester Bürger macht auf die Rohrleitung an der Hervester Zechenbahnbrücke aufmerksam, die nicht vollständig gestrichen wurde. Er überreicht Herrn Stockhoff eine Farbprobe als Anregung für den vollständigen Anstrich.

TOP 3: Dorstener Erklärung für Menschenwürde, Demokratie und Respekt

Herr Holz übergibt an Herrn Stockhoff, der von seiner ungewöhnlichen Haushaltsrede im September 2018 berichtet, in der er die jüngste gesellschaftliche Entwicklung betrachtet, die ihn zu dieser Rede veranlasst hat. Herr Stockhoff berichtet von Ereignissen in und um Dorsten. Der Umgang untereinander ist deutlich rauer geworden. Rettungssanitäter werden angegriffen, die Verwaltung wird per Mail von Bürgern beleidigt und beschimpft, die Bauordnung wird für Nachbarschaftsstreitigkeiten missbraucht. Wenn andere Menschen betroffen sind, sind einfache Lösungen total in. Der Staat ist doof und soll sich nicht einmischen. In den sozialen Medien ist der respektlose Umgang untereinander an der Tagesordnung. Wie kann man Abhilfe schaffen? Mit einem gemeinsamen Leitbild von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung. Kann man über ein Leitbild reden, wenn man sich im Rat der Stadt nicht ausreden lässt. Man kann über vorgenannte Verhaltensweisen am besten in den Stadtteilkonferenzen miteinander diskutieren und dies könnte in einer sogenannten “Dorstener Erklärung“ enden. Eine Art Selbstverpflichtung der Stadtgesellschaft, was Bürgerinnen und Bürger in Dorsten tun und nicht tun. Was ist uns wichtig? „Was Du nicht willst was man Dir tu, dass füg auch keinem anderen zu “. Politik und Verwaltung müssen unterschiedliche Dinge abwägen, um eine Entscheidung herbeizuführen. Wie wollen sie von
einer Behörde behandelt werden?

Herr Stockhoff lädt daher zu einem Verfassungskonvent ein, bei dem die Dorstener Erklärung diskutiert werden soll. Jeder Bürger ist eingeladen. Jeder Bürger kann diese Erklärung unterschreiben, um das Bewusstsein für die Stützpfeiler unseres Zusammenlebens, Respekt, Demokratie und Menschenwürde zu schärfen. Herr Stockhoff wird die Diskussion eröffnen. Ein Termin wird noch bekannt gegeben. Herr Holz bedankt sich und fordert zur Diskussion auf. Frau Schug eröffnet die Diskussion mit dem Hinweis, dass man nicht jeden Menschen erreicht. Wir müssen auch zu den Menschen durchdringen, die sich nicht als Teil der Gesellschaft fühlen. Herr Vogel schlägt vor, dass bei Streitigkeiten nicht immer gleich Anwälte und Gerichte eingeschaltet werden, sondern über Friedensrichter und Ombudsleute nachzudenken. Herr Kaczikowski begrüßt diese Initiative. Es könnte am Ende so etwas wie eine Verfassung als Zeichen für Demokratie, Toleranz und Respekt entstehen. Herr Holz merkt an, dass sich jeder angesprochen fühlen sollte. Es soll ein anderes Rechtsbewusstsein und Unrechtsbewusstsein entstehen und ehrlich miteinander umgegangen werden. Herr Stockhoff merkt an, dass Politik dahingehen muss, wo es weh tut. Wie weit wollen wir an uns arbeiten? Wir sollten eine Vorbildfunktion übernehmen und die Diskussion als Schneeballsystem nutzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. In Konfliktsituationen Farbe bekennen, sagen was richtig ist, Nachdenklichkeit nach Diskussionen verstetigen und menschliche Schwächen im Prozess erkennen. Frau Hoffrogge fordert zu mehr Zivilcourage auf und weist auf die Enthemmung in den sozialen Medien (z.B. Facebook) hin. Herr Holz merkt an, dass Häme und Beleidigungen kommentarlos übernommen und weiter verbreitet werden. Frau Wahl weist auf das anonyme Ablästern in den sozialen Medien hin und findet dafür Beispiele in der Politik. Herr Rommeswinkel fordert auf Auge in Auge miteinander und nicht übereinander zu reden. Herr Holz merkt an, dass wir uns alle selbst überprüfen müssen. Herr Stockhoff weist auf einen Kollegen hin, der wegen eines Spielplatzes an einer Veranstaltung teilnimmt. Der Kollege hat sehr viel Arbeit in das Projekt gesteckt und ist sehr betroffen über Unwahrheiten und Kommentare, die dann zu hören sind. Wichtig ist es negative Kritik in konstruktive Kritik überzuleiten. Frau Gillmann merkt an, dass Wertschätzung immer mehr verloren geht. Herr Jenau ergänzt, dass wieder mehr Respekt vermittelt werden muss, und die Dorstener Erklärung ein Signal sein kann, um den Menschen Mut zu machen. Herr Bürgermeister Stockhoff bringt ein Beispiel über das Fehlverhaltens eines Autofahrers, der von einem Polizisten wegen zu schnellen Fahrens angehalten wird. Während der Polizist den Sachverhalt mit dem Fahrer klärt, muss er mit anhören, wie die Frau des Fahrers ihrem Kind auf dem Rücksitz über die üble Wegelagerei der Polizei erzählt. Herr Rommeswinkel merkt an, dass immer mehr der Respekt für das Eigentum anderer verloren geht. Frau Hoffrogge fordert auf, die Augen offen zu halten und trotz böser Rückmeldungen Menschen auf Fehlverhalten hinzuweisen. Frau Schug weist auf die tollen Vereine mit tollen Menschen in Dorsten hin. Herr Holz fragt ins Plenum, wie geht die Hervestkonferenz damit um? Es ist eine unendliche Geschichte, die gelebt werden muss. Herr Holz macht den Vorschlag eine Arbeitsgruppe zu bilden und fragt das Plenum, wer Interesse daran hat. Es melden sich spontan Herr Schulz, Herr Rommeswinkel, Frau Hoffrogge, Frau Schug, Frau Lischewski, Frau Wahl. Frau Blume merkt an, die Arbeitsgruppe offen für weitere Teilnehmer zu lassen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe werden gebeten Herrn Thiehoff die Ergebnisse per Mail zukommen zu lassen.

TOP 4: Brückenfest

Nach der Fertigstellung der Hervester Zechenbahnbrücke ist ein Brückenfest geplant. Die Organisation für Hervest übernimmt eine Arbeitsgruppe, die Herr Dr. Duismann ins Leben ruft. Unterstützt wird das Brückenfest von der Mr. Trucker Kinderhilfe, vom Ellerbruchtreff, von den Schützenvereinen und allen interessierten Bürgern. Herr Stockhoff merkt an, dass die Fertigstellung der Brücke im Mai erfolgen könne. Die Arbeiten für den Boden und das Geländer müssen neu ausgeschrieben werden, außerdem haben diverse Einbrüche in die
Bauwagen die Arbeiten verzögert. Realistisch kann das Brückenfest im Juni stattfinden. Die Vorbereitungen sollen gemeinsam mit der Stadtteilkonferenz Feldmark erfolgen.

TOP 5: Kummerkasten

Herr Holz erläutert, dass die Aktion Kummerkasten gut angelaufen ist. Es sind diverse Mängel gemeldet worden, die zum Teil bereits abgestellt wurden oder eine notwendige Ausschreibung erfolgt. Herr Stockhoff weist noch einmal auf die verhängten Sparmaßnahmen in der Stadt Dorsten hin. Unrealistische Wünsche können nicht erfüllt werden. Der Kummerkasten funktioniert. Herr Holz wirbt für Paten, die die Beutelspender (Kotbeutel) befüllen, dies funktioniert bereits in einigen Stadtteilen.

TOP 6: Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern

Herr Thiehoff weist darauf hin, dass es bereits 10 Stadtteilkonferenzen in Dorsten gibt. Die Stadtteilkonferenzen könnten den Prozess zum Aufbau des neuen Stadtmarketing begleiten. Ansprechpartner ist Frau Fischer. Der Prozess soll Ende 2019 abgeschlossen sein.
Herr Kaczikowski wirbt für ein wohltätiges Projekt, einer 72 Stunden- Aktion am 16/17 März unter dem Motto: „Uns schickt der Himmel“.
Herr Haas vom Kindergarten Regenbogen wirbt für eine gemeinsamen Martinszug der Hervester Kindergärten und bittet um Unterstützung.
Frau Rentmeister bietet eine fachliche Beratung für Eltern, Kinder und Jugendliche an. Es gibt eine offene Sprechstunde. Herr Holz wünscht ihr viel Erfolg bei der Arbeit.
Weitere bereits bekannte Termine sind das Kinderfest am 6.07.2019 am LEO. Es gibt eine Schools Out Party, Kochen mit Müttern im Paul- Gerhard- Haus, Kochen verbindet. Termine und Orte werden noch bekannt gegeben.

TOP 7: Rückblick auf Ereignisse im Ortsteil 2018

Herr Holz zeigt beindruckende Bilder aus dem Jahre 2018. Eine Vielzahl von Ereignissen wurde dokumentiert die das große bürgerliche Engagement in unserem Stadtteil zeigen.

TOP 8: Verschiedenes

Frau Hoffrogge bittet das Plenum die Arbeiten an der Trasse von Open Grid im Dorstener Stadtgebiet im Auge zu behalten.

 

Nachdem Herr Holz keine weiteren Wortmeldungen bekommt, bedankt sich Herr Holz bei den Teilnehmern und beendet die 31. Hervestkonferenz.


Dorsten im Februar 2019
Dietmar Steuer, Protokollführer