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Protokoll
34. Hervestkonferenz
am Mittwoch, 05. Februar 2020 von 17 bis 19 Uhr
im Soziokulturellen Zentrum Das LEO, Fürst-Leopoldallee 70, 46284
Dorsten
Teilnehmer: 58
Top 1. Begrüßung
Herr Holz begrüßt die Teilnehmer der 34. Hervestkonferenz und den Bürgermeister Herrn Stockhoff, die Vertreter der Stadt Dorsten und insbesondere den Vertreter der türkischen Gemeinde, Herrn Lütfü Arslan. Herr Arslan ist Hoca im Bildungs- und Kulturzentrum Dorsten e.V., Halterner Straße 59. Herr Holz bedankt sich bei der örtlichen Presse für die Berichterstattung in 2019. Im Punkt 7 des Protokolls der 33. Hervestkonferenz wird von einer Verzögerung beim Umbau des Kesselhauses Fürst Leopold berichtet, diese Verfahrensverzögerung ist lt. Stadt Dorsten nicht auf Versäumnisse der unteren Genehmigungsbehörde der Stadt Dorsten zurückzuführen. Er überbringt Grüße von Herrn Witteberg, der vielleicht doch eine Möglichkeit sieht, ein Symbol für den Bergbau zu installieren. Herr Witteberg hat in der 33. Hervestkonferenz die Installation einer alten Zechenlokomotive mit Kohlewaggons vorgeschlagen, die wegen ihres Gewichts nicht möglich schien. Herr Holz bedankt sich ausdrücklich bei allen Mitarbeitern des LEO. Das LEO ist seit einigen Jahren Gastgeber für die Hervestkonferenz.
Top 2. Bürgerbudget
Herr Holz übergibt das Wort an Herrn Ridderskamp. (Vorsitzender des Allgem. Bürgerschützenvereins Hervest Dorsten 1913 e. V.) Der Schützenverein möchte fünf
Fahnenmasten dauerhaft in Hervest installieren, davon zwei vor dem Soziokulturellen Zentrum Das LEO. Das Material soll über das Bürgerbudget gefördert werden, die Installation übernimmt der Schützenverein. Die Fahnenmasten können bei allen Ereignissen beflaggt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 4453.00 Euro, der Eigenanteil ist 1113.25 Euro, der Förderbetrag ist 3939.75 Euro. Nachdem Herr Holz auf die Abstimmungsmodalitäten hingewiesen hat, wird per Akklamation abgestimmt. Der Betrag, der im Vorfeld von den städtischen Gremien auf Förderfähigkeit geprüft wurde, wird ohne Gegenstimme mit einer Enthaltung genehmigt. Herr Stockhoff merkt an, dass es möglicherweise noch eine kostengünstigere Lösung gibt.
Herr Holz begrüßt Frau Berendsen von der Initiative Zukunft Marienviertel. Frau Berendsen möchte in der Bismarckstraße vor der Bäckerei Spangemacher einen offenen Bücherschrank aufstellen. Der Bücherschrank ist für alle Bürger kostenlos nutzbar und wird umfangreich mit Literatur für alle Altersklassen bestückt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2454.00 Euro, der Eigenanteil ist 613.50 Euro, der Förderbetrag beträgt 1840.50 Euro. Der Vorschlag wird ohne Gegenstimme von den Teilnehmern angenommen. Frau Berendsen merkt an, dass Sponsoren ausdrücklich erwünscht sind. Eventuellen Vandalismus am Bücherschrank muss man abwarten.
Top 3. Hervester Dialog: Mit muslimischen MitbürgerInnen
Herr Holz begrüßt Herrn Lütfü Arslan. Herr Arslan ist Hoca in der muslimischen Gemeinde in Dorsten, Halterner Straße 59. Die Gemeinde gehört dem Verband der Islamischen Kulturzentren e.V. (BKZ) an. Im Rahmen des Hervester Dialogs sind von Vertretern der Hervestkonferenz Vorgespräche mit muslimischen Gemeinden geführt worden. Herr Arslan hat muslimische Theologie studiert. Er hat die Einladung der Hervestkonferenz mit einigen Gemeindemitgliedern angenommen, um den Moscheeverein und die Grundsätze des BKZ zu erklären. Der BKZ ist als Moscheeverein unter anderem für Bildung und Kultur zuständig. Überparteilichkeit ist Prinzip des BKZ. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gilt uneingeschränkt. Der BKZ finanziert sich selbst. Für den Verein gilt der Leitsatz des Propheten: Der beste Mensch ist derjenige, der dem anderen nützlich ist. Die Dorstener Gemeinde gibt es seit 1989. Jeder kann die Vereinsangebote in Anspruch nehmen. Es wird 5-mal am Tag gebetet. Herr Arslan erklärt die fünf Säulen des Islam: Das Glaubensbekenntnis, das tägliche Pflichtgebet, das Fasten im Ramadan (Beginn 24.04.2020), soziale Pflichtabgaben an Bedürftige, die Pilgerfahrt nach Mekka und Medina. Herr Arslan weist auf das kommende Freundschaftsfest am 5.-7. Juni 2020 und auf den Wohltätigkeitsbasar am 18.-20. September 2020 hin. Der Erlös aus den Veranstaltungen geht an die Gemeinde. Herr Arslan lädt alle Interessierten zu den genannten Terminen herzlich ein und außerdem bietet er am 12. Februar 2020 eine Besichtigung der Moschee an der Halterner Straße 59 an, zu der alle Teilnehmer ebenfalls herzlich eingeladen sind. Es meldeten sich ca. 20 Interessierte. Auf die Frage von Herrn Hüsing (Pfarrer St. Paulus) zum Unterschied zwischen DITIP und BKZ erklärte Herr Arslan, dass es keine inhaltlichen Unterschiede gäbe. DITIP wird allerdings vom türkischen Staat finanziert, Auf die Frage von Frau Fraund (Stadträtin der Stadt Dorsten), ob Frauen auch willkommen sind antwortet Herr Arslan, dass für jeden Menschen die Tür offenstehen muss. Die Gemeinde hat 80 Mitglieder, es muss entweder Mutter oder Vater einer Familie sich eintragen lassen. Von den Mitgliedern der Gemeinde kommen ca. 90 % aus Dorsten.
Herr Holz bedankt sich bei Herrn Arslan und merkt an, dass ein dauerhafter Dialog gewünscht ist und der Kontakt nicht abreißen sollte. Herr Holz leitet über zum nächsten Punkt der Tagesordnung.
Top 4. Haben Schottergärten Auswirkungen auf das Klima?
In der 33. Hervestkonferenz wurden das Thema Schottergärten in Dorsten angesprochen. Dem Koordinierungsteam der Hervestkonferenz ist es gelungen, zwei Referenten für das Thema zu gewinnen, Herrn Franz-Josef Gövert (ehem. Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Münster) und Herrn Holger Lohse (Technischer Beigeordnete der Stadt Dorsten). Herr Gövert erläutert anschaulich was Schottergärten in einer Stadt ausmachen. Die meisten dieser Gärten sind Vorgärten. Die Oberfläche ist häufig aus gebrochenem Schotter oder Kies. Gründe für die meisten Schottergärten sind die vermeintliche Minimierung der Pflege, Schottergärten sind auf Dauer jedoch nicht pflegeleicht. Im Herbst sind Blätter und Verschmutzungen nur mit technischen Hilfsmitteln (Gebläsen etc.) zu entfernen und im angesammelten Schmutz ist aufkeimendes Grün nur mit Herbiziden zu bekämpfen. Zitat BUND: „Schon der Begriff Garten ist falsch. Ein Schottergarten ist nicht einmal eine Wüste, denn die Wüste lebt“. Der Vortrag von Herrn Gövert löst eine rege Diskussion aus und Fragen nach einem Verbot der Schottergärten werden gestellt. Herr Stockhoff merkt an, dass diese Form von Gärten zwar naturfremd und unökologisch ist, ein Verbot aber kaum durchgesetzt werden kann. Aufklärung ist hier das geeignete Mittel, um Schottergärten zu verhindern. Frau Fraund bedankt sich bei Herrn Gövert und regt an, Bürger zum Rückbau zu animieren. Herr Gövert weist auf die vielfältigen Gestaltungsangebote für Gärten im Internet hin. (Vortrag Herr Gövert siehe Datei) Herr Holz bedankt sich für den Vortrag und übergibt an Herrn Lohse. Herr Lohse merkt einleitend an, dass es nicht zielführend sei immer die formale Keule zu schwingen, sondern mehr auf Kommunikation und Aufklärung zu setzen. Auch in Neubaugebieten werden häufig Schottergärten gebaut. Es sind nicht immer ältere Menschen, sondern sehr viele jüngere berufstätige Menschen die Schottergärten bevorzugen. In der kommenden Ratssitzung am 25. Februar 2020 wird das hier diskutierte Thema behandelt. Das Thema sollte in allen Stadtteilkonferenzen und in der Öffentlichkeit vertieft werden. Rückwirkend Bebauungspläne zu ändern ist kaum möglich, in zukünftigen Bebauungsplänen soll das Thema Berücksichtigung finden. Für die Dorstener Gesellschaften gilt eine Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Grüngestaltung. (die Selbstverpflichtung und Charts zum Vortrag siehe Dateien) Herr Lohse plädiert für weitere Aufklärung und keine Schelte zu verteilen. Herr Holz bedankt sich bei Herrn Lohse und kommt zum letzten Tagesordnungspunkt.
Top 5. Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Hervestkonferenz
Herr Steuer berichtet über die Arbeitsgemeinschaft der Dorstener Selbsthilfegruppen (AG). In 2019 hat Herr Steuer den Neustart der Arbeitsgemeinschaft als Moderator mit veranlasst. Ein Koordinierungsteam hat verschiedene Anlässe genutzt, um den Bekanntheitsgrad der Arbeitsgemeinschaft zu erhöhen. Besonderer Dank gilt dem ehemaligen Management der Dorstener Mercaden, das an prominenter Stelle im Einkaufszentrum einen Informationsstand gestattete.
Herr Chlebna von der Selbsthilfegruppe Lebensfreunde und Mitglied im Koordinierungsteam der AG ergänzt, dass durch die Aktionen der Arbeitsgemeinschaft unterschiedlichste Anfragen zur Neugründung von Selbsthilfegruppen an ihn herangetragen wurden. Er lädt alle muslimischen Mitbürger ein, am Frühstück im Ellerbruchtreff teilzunehmen. (montags und donnerstags von 9.30 – 11.30 Uhr). Neu im Ellerbruchtreff ist ein Treffen mit Bürgern, Politikern und Akteuren aus Dorsten. (Talk im Treff) Das erste Mal findet am 29. März 2020 von 11.00-13.00 Uhr statt.
Herr Kaczikowski (Pastoralreferent in St.Paulus) berichtet über das Mentorenprogramm „Balu und Du“. Das Programm wird mit Schülern von St. Ursula weitergeführt. Die Kosten übernimmt die Mr. Trucker Kinderhilfe. Herr Kaczikowski wird der Hervestkonferenz weiter berichten.
Herr Kaczikowski berichtet weiter über ein organisiertes Treffen für neu hinzugezogene Bürger. Denkbar ist ein 1-2-maliges Treffen mit Akteuren der Stadt, z.B. im LEO. Es solle Flyer zur Information unsere Stadt verteilt werden. Herr Stockhoff merkt an, dass die Namen der Neubürger dem Datenschutz unterliegen. Die Treffen sollten unter dem Dach der Hervestkonferenz stattfinden, entsprechende Informationen kann das Bürgerbüro mit herausgeben. Es gibt in Dorsten eine Neubürgertour, die von 3000 Neubürgern ca. 100-150 Bürger wahrnehmen.
Herr Ridderskamp kündigt das Bergfest 2020 an. Die Traditionsveranstaltung findet am 21-22 Juni vor dem LEO statt. Die Veranstaltung im bewährten Format ist jeweils ganztägig.
Herr Kaczikowski berichtet vom Klimafasten der Gemeinde St. Paulus. Klimafasten ist seit Jahren eine kirchliche Initiative, die während der Fastenzeit in viele Landeskirchen und Diözösen stattfindet. (Aschermittwoch 26. Februar bis 12. März Ostersonntag) Informationen dazu gibt es in der Pfarrgemeinde St. Paulus. (Burgsdorffstrasse 154, Tel. 02362/790405)
Frau Glinka (Caritas, Halterner Str.28, 46284 Dorsten) berichtet über ein Angebot der Caritas in Dorsten. Die gesunde Entwicklung von Kindern, deren Eltern psychisch oder suchterkrankt sind, soll unterstützt werden. Das Projekt wurde in Abstimmung mit dem Jugendamt der Stadt Dorsten und dem sozialpsychatrischen Dienst des Kreises Recklinghausen entwickelt. Frau Simone Glinka ist Ansprechpartnerin.
Jacky Möller vom LEO weist darauf hin, dass Auslastung der Veranstaltungen im LEO gut ist.
Frau Kuschnerenko (Demografiebeauftragte Stadt Dorsten) weist auf die neue Broschüre der Netzwerkgruppe Hervest hin, die druckfrisch für Bürger bereitliegt. Eine neue Pflege App ist für Dorstener Bürger ebenfalls nutzbar.
Frau Lischewski (Mobile Jugendhilfe Hervest) stellt die neuen Kollegen Stefan Bohm und Katharina Jansing, unterstützt werden sie von der FSJ-lerin Karla.
Herr Steuer verweist auf einen Link. Mit diesem Link gelangt man zu einem Filmprojekt von Auszubildenden. Ein Frühstück im Ellerbruch. https://youtu./UjSDyYK7CXo
Herr Holz bedankt sich bei allen Teilnehmern und schließt die Hervestkonferenz um 19.03 Uhr
Dorsten im Februar 2020
Dietmar Steuer, Protokollführer