Protokoll der 44. Hervestkonferenz am Mittwoch 29. Mai 2024 von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Soziokulturellen Zentrum DAS LEO
Teilnehmer*innen: 33
Top 1: Begrüßung
Herr Holz eröffnet die 44. Hervestkonferenz und begrüßt den Bürgermeister Herrn Tobias Stockhoff, den Vertreter der Presse Herrn Michael Klein und die Anwesenden. Herr Holz leitet direkt zum nächsten Tagesordnungspunkt über.
Top 2: Aktuelle Information des Koordinierungsteams
– E- Bikeladestation am LEO
Herr Holz berichtet über die geplante E-Bikeladestation am LEO. Nach ausgiebigen Beratungen mit der Stadt Dorsten und Erfahrungen von Betreibern (Anne Bänke, wenig Bedarf) wird vorläufig auf eine E-Bikeladestation am LEO verzichtet. Auch die erwartete Besucherfrequenz am LEO ist zu gering. Sollten später neue Erkenntnisse vorliegen, wird das Thema wieder aufgegriffen.
– Lastenfahrrad / Coffee-Bike
In der letzten Hervestkonferenz wurde über die Anschaffung eines Lastenfahrrades bzw. eines Coffee-Bikes diskutiert. Herr Holz und Herr Kaczikowski haben Kontakt zu einem örtlichen Kaffeeröster, der ähnliche Überlegungen anstellt, aufgenommen. Dieses Bike könnte dann für diverse Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Die Grundtendenz bei den beteiligten Akteuren ist positiv und es könnte eine tragfähige Lösung geben. Da es noch viele offene Fragen gibt, sollten diese Überlegungen noch nicht öffentlich gemacht werden. Paul Schürmann aus dem Plenum regt an, das Bike auch anderen Stadtteilkonferenzen zur Verfügung zu stellen.
– Bericht über die Radtour am 25. Mai 2024
Herr Holz übergibt das Wort an Herrn Dr. Werner Duismann. Werner Duismann und Winfried Dammann vom Koordinierungsteam der Hervestkonferenz haben gemeinsam eine Radtour durch den Ortsteil Hervest geplant, die am 25. Mai stattgefunden hat. Der Start der Tour erfolgte am LEO mit 11 Teilnehmern. Tobias Fimpler, Sozialarbeiter im LEO überzeugte mit einer eindrucksvollen Führung durch die Räumlichkeiten des LEO. Das breite Spektrum der angebotenen Möglichkeiten beeindruckte die Teilnehmer. Anschließend ging es zur Maschinenhalle von Fürst Leopold. Manfred Wissing vom Bergbauverein erläuterte die Dampfmaschine (Baujahr 1913) mit einer kleinen Vorführung der Funktionsweise. Ein beeindruckendes Zeugnis der Bergbaugeschichte in Dorsten. Die weitere Tour führte zum Marienviertel. Dort erwartete uns Dietrich Sell von der Initiative „Zukunft Marienviertel“. Dietrich Sell erklärte anhand eines Bebauungsplans die angedachte Nutzung und Bebauung des alten Geländes der Gerhard-Hauptmann-Realschule und beantwortete alle gestellten Fragen. Anschließend ging es an der Streuobstwiese vorbei in Richtung Brunnenplatz im Herzen von Hervest. Dort wurde der rekonstruierte Brunnen erklärt, den der Bergbauverein pflegt und wartet. Auf dem Brunnenplatz wurden bereits verschiedene Projekte durch die Hervestkonferenz unterstützt. Vom Brunnenplatz ging es zur alten Zechenbahnbrücke mit einer kurzen Erläuterung zur Historie der Brücke und deren erfolgreichen Sanierung. Heute ist die Zechenbahnbrücke ein Bindeglied zwischen zwei Stadtteilen. Über das Dorf Hervest ging es weiter in den Hervester Bruch mit seinen Urzeitrindern und den Storchennestern. Nachdem die Störche mit ihren Jungvögeln und die Rinder ausgiebig beobachtet wurden, fuhren die Teilnehmer in Richtung „Kiebeck 2“, dort hatte Werner Duismann zu einem kleinen Umtrunk bei sich zu Hause eingeladen. Herr Holz bedankt sich, insbesondere bei Werner Duismann, Winfried Dammann, Manfred Wissing, Dietrich Sell und Tobias Fimpler. Es war eine tolle Radtour. Herr Holz leitet über zum Tagesordnungspunkt 3.
Top 3: Anträge Bürgerbudget
Herr Holz berichtet, dass das Gesamtbudget für das Jahr 2024 für Hervest 11.533,60 Euro beträgt, bisherige Förderung in 2024 war 1.506,75 Euro. Die Anträge, die zur Genehmigung anstehen sind vom Schützenverein St. Marien 1.707,00 Euro und vom Cornelia Funke Baumhaus 2.500,00 Euro. Der verbleibende Betrag ist 5.819,85 Euro.
Herr Paul Schürmann vom Schützenverein St. Marien erläutert den Antrag. Gefördert werden sollen 4 Sitzbänke im Königsforst St. Marien, die Gesamtkosten sind 2.276,00 Euro, der Eigenanteil ist 569,00 Euro, die beantragte Förderung ist 1.707, 00 Euro. Der Antrag ist von der Stadt Dorsten als förderfähig eingestuft. Herr Holz bittet das Plenum um Abstimmung per Akklamation. Der Antrag wird einstimmig genehmigt. Herr Holz bedankt sich und kommt zum Antrag 2.
Hans-Georg Karl vom Cornelia Funke Baumhaus erläutert den Antrag. Die Bühnenbeleuchtung im Cornelia Funke Baumhaus ist in die Jahre gekommen und benötigt dringend eine Erneuerung. Die neuen Scheinwerfer bringen Energieeinsparung, weniger Hitze und eine erweiterte Nutzung. Die Gesamtkosten sind 4.262,60 Euro, der Eigenanteil ist 1.762,60 Euro, die beantragte Förderung ist 2500,00 Euro. Die Förderfähigkeit ist lt. der Stadt Dorsten gegeben. Herr Holz bittet erneut das Plenum um Abstimmung per Akklamation. Der Antrag wird einstimmig genehmigt. Herr Holz bedankt sich und kommt zum Tagesordnungspunkt 4.
Top 4: Bebauungsplan Marienviertel
Herr Dietrich Sell erläutert den Bebauungsplan im Marienviertel. Das Gelände der ehemaligen Gerhard-Hauptmann-Realschule soll neu bebaut werden. Das Areal umfasst 45.000 qm. Am 10. und 11. März 2017 fand unter Leitung einer externen Beratung und Moderation ein zweitägiger Workshop statt. Vertreter der Stadt Dorsten nahmen ebenfalls teil. Hier konnten die Bewohner*innen ihre Vorstellungen einbringen mit dem Ziel, die Lebensqualität im Viertel zu erhalten bzw. zu erhöhen. Neue Wege sollten beschritten werden. Die erarbeiteten Vorschläge wurden in der Dokumentation „Ideenwerkstatt Zukunft Marienviertel“ veröffentlicht. Eine Studentengruppe hat die Ergebnisse ausgewertet. Seit dem 20. August 2020 hat sich ein Planungsbüro damit beschäftigt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Die Initiative Zukunft Marienviertel (IZM) prüft, wie weit die Vorschläge des Workshops von 2017 berücksichtigt wurden. Herr Sell stellt anhand eines Bebauungsplans die erarbeitenden Vorschläge vor. Das gesamte Gelände ist in 5 Bauabschnitte aufgeteilt. Das Baufeld 1 soll in den ersten 2 Jahren exklusiv Wohnungsgenossenschaften als Erbpachtfläche angeboten werden. Die Verwaltung wird beauftragt, für die Vergabe bzw. für die Vermarktung (Erbpacht) der städtischen Grundstücke ein Konzept zu erarbeiten und dem zuständigen Wirtschaftsausschuss zur Beratung vorzulegen. Die Umsetzung im Baufeld 1 soll nach Wunsch der IZM mit Hilfe einer Genossenschaft erfolgen.
Herr Sell stellt das Baufeld 2 erst einmal zurück. Das Baufeld 3 soll für junge Familien sein. Im Baufeld 4 sollen junge und alte Menschen ein Zuhause finden, dies gilt auch Baufeld 5. Auf dem umstrittenen Baufeld 2 sollen 8 Einfamilienhäuser mit jeweils 700 qm Grundstücksfläche entstehen, dies lehnt die IZM ab. Eine Genossenschaft hat auch Interesse am Baufeld 2 bekundet. Die IZM möchte, dass die demografischen Entwicklungen in der BRD im Bebauungsplan berücksichtigt werden. Eine Demenzwohngruppe im Baufeld 2 ist lt. IZM denkbar. Herr Stockhoff merkt an, dass nicht der Planungsausschuss über das weitere Vorgehen entscheidet, sondern der Wirtschaftsausschuss. In der angehängten Datei sind alle relevanten Daten zur demografischen Entwicklung und der vorläufige Bebauungsplan hinterlegt. Herr Holz bedankt sich bei Herrn Sell über die umfängliche Darstellung und kommt zum Tagesordnungspunkt 5.
Top 5: HerFest- ein Ortsteil informiert und feiert
Herr Holz berichtet über erste Überlegungen für ein Ortsteilfest. Ziel ist es, Menschen im Ortsteil zusammenzuführen und einen Dialog zwischen allen Akteuren und Besuchern zu fördern. Das Interesse an dem Stadtteil soll größer werden, besonders Kinder sollen eine neue Erlebniswelt kennenlernen. Alle Altersgruppen sollen teilnehmen. Neuhinzugezogene sollen sich informieren können und mit offenen Armen empfangen werden. Die Hervestkonferenz fungiert als Koordinator. Die möglichen Akteure sind bisher: Sportvereine, Kirchengemeinden jeglicher Konfession, Kindergärten, Schulen, Schützenvereine/ Fanfarenchor/ Blasmusik St. Marien, DAS LEO, Tierheim, Ellerbruchtreff, Feuerwehr, Paul Gerhard-Haus, Bergbauverein, Migrationsreferat und Mr. Trucker Kinderhilfe e.V. Der mögliche Austragungsort könnte sein, DAS LEO, der SuS Hervest oder das Tierheim. Das Programm soll eine Mischung aus Unterhaltung und Information sein. Die Finanzierung soll aus dem Bürgerbudget und dem Anteil aus Erlösen der Einnahmen und von Sponsoren ermöglicht werden. Der Termin ist noch offen und das Fest könnte ein möglicher Beitrag zu den Stadtjubiläen 2025/2026 sein. Ein Wunschtermin wäre im Mai oder Juni. Herr Holz bedankt sich für die Aufmerksamkeit und leitet über zum Tagesordnungspunkt 6.
Top 6: Die Altstadtkonferenz stellt sich vor
Brigitte Manske stellt die Altstadtkonferenz vor. Die Altstadtkonferenz ist im Jahre 2022 aus „Wir machen Mitte“ entstanden und somit die jüngste Stadtteilkonferenz. Frau Manske ist über einen Demografie-Workshop zur Stadtteilkonferenz gekommen. Das Vorbereitungsteam besteht aus unterschiedlichen Menschen, aus Bürgern und Vertretern von Vereinen und Institutionen. (Profis) Pro Jahr werden 2-3 Projekte durchgeführt. Ein bekanntes Projekt ist unter anderem das „Tipi“ im Bürgerpark. Auch kontroverse Themen werden vorgebracht. In der letzten Konferenz ging um den alljährlichen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz (Winterzauber). Auch Wünsche von Jugendlichen sollen berücksichtigt werden. Frage aus dem Plenum von Jens Vogel: Wie kommen Sie an die Wünsche von Jugendlichen? Antwort von Frau Manske: Durch persönliche Kontakte. Das nächste offene Vorbereitungstreffen ist im Bürgerbahnhof und findet vorrausichtlich im Juni statt. Herr Holz bedankt sich bei Frau Manske und merkt an, dass unterschiedlich Ansätze der Konferenzen deutlich werden. Dies spiegelt auch die unterschiedlichen Strukturen der Stadtteile wider. Herr Holz leitet zum Tagesordnungspunkt 7 über und übergibt an Herrn Stockhoff.
Top 7: Informationen aus Stadt Dorsten
Herr Stockhoff berichtet, dass die Notunterkunft im Marienviertel geschlossen wird. Eine Abschiedsveranstaltung für alle Mitwirkenden und Anwohner ist geplant, wird aber noch nicht bekannt gegeben. Das Mehrfamilienhaus An der Molkerei 24-28 ist bald fertiggestellt. Ein Fluchtweg wird noch eingebaut. Der geplante Entwurf der Bebauung am Hellweg/Halterner -Straße wird im Rat der Stadt vorgestellt. Bei dem vermeintlichen Ehrenmal an der zukünftigen Baustelle handelt es sich um ein überflüssiges Relikt aus der Nazizeit. Werner Springer fragt nach Fristen im Planungsrecht. Üblicherweise sind diese 2-6 Monate. (Frage zielt auf B-Plan Marienviertel) Eine Entscheidung soll im August herbeigeführt werden. Herr Holz bedankt sich bei Herrn Stockhoff und kommt Zum Tagesordnungspunkt 8.
Top 8: Bericht von Teilnehmerinnen und Teilnehmern
Herr Steuer berichtet über die Dorstener Tage des Grundgesetzes mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Soziale Medien“. Sie werden einmal jährlich von zahlreichen Bürger*innen und Vereinen, Gruppen, Kirchen und der Stadt durchgeführt. In einem abwechslungsreichen Programm werden Themen aus Politik, Kultur und Gesellschaft vorgestellt. Mit diesem Programm möchten die
Akteure die wichtigste Grundlage unserer Demokratie beleuchten und stärken: Das Grundgesetz. Die Dorstener Tage des Grundgesetzes fanden vom 2.-8. Mai 2024 statt. Ein besonderes Jahr, unser Grundgesetz ist in diesem Jahr 75 Jahre alt. Am 27. April 2024 wurden in den Mercaden die Programmhefte verteilt. Bereits die Auftaktveranstaltung am 2. Mai, vorbereitet von „WIR IN DORSTEN GEGEN RECHTS und DEM JÜDISCHEN MUSEUM“, war beeindruckend. Herr Bürgermeister Stockhoff eröffnete die Tage des Grundgesetzes im Treffpunkt Altstadt. Marc Raschke, ein Unternehmer und Journalist berichtete, wie Rechtsextreme schon seit Jahren die sozialen Medien nutzen, um ihre Anhängerschaft gezielt mit Falschmeldungen zu rekrutieren. Ein beeindruckender und aufwühlender Vortrag. Herr Steuer berichtet weiter beispielhaft von 3 Veranstaltungen. So fand im Ellerbruchtreff eine sogenannte „Werteversteigerung“ statt, damit sollte gezeigt werden, welche menschlichen Werte vom Grundgesetz geschützt werden. Weiterhin ein Vortrag von Jens Vogel im Bürgerbahnhof. Der Vortrag zeigt auf, wie wir die im Grundgesetz verankerten Werte als Einzelne, aber auch als Gesellschaft in unserem Denken, Sprechen und Handeln schützen können. Am 23. Mai, dem 75. Jahrestag des Grundgesetzes, berichtete der ehemalige Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei im Jüdischen Museum über die Deportation und Verschleppung jüdischer Menschen, unter anderem aus Dorsten, in die Vernichtungslager über Riga nach Osteuropa. Die Stadt ist seit dem 5. Februar das 78. Mitglied des Riga-Komitees. Herr Holz dankt Herrn Steuer und übergibt an Kai Kaczikowski.
Herr Kaczikowski berichtet über sogenannte „Schultütenpatenschaften“. Sogenannte Schultütenpaten werden gesucht, um Kinder bei der Einschulung mit einer Schultüte zu unterstützen. Werner Duismann, der Gründungsmitglied des Dorstener Kinderschutzbundes ist, merkt an, dass dieser ausreichend Geld zur Verfügung hat und als Sponsor in Betracht zu kommen. Herr Holz dankt Herrn Kaczikowski und kommt zum letzten Tagungsordnungspunkt.
Top 9: Verschiedenes
Herr Holz bittet die Anwesenden um einen kleinen Obolus, um die Finanzierungslücke von 50,00 Euro für den Internetauftritt der Hervestkonferenz zu schließen.
Günter Scheuch vom Heimatverein „Dorf Hervest“ weist auf die Beringung der jungen Störche im Hervester Bruch hin. Weiterhin gibt es am 18. August ein Heimatfest im Dorf Hervest und den Auftritt eines Shanty Chores.
Dennis Ulrich vom Paul-Gerhard-Haus (PGH) sucht pädagogische Fachkräfte für Alphabetisierungskurse im PGH. Eine angemessene Honorierung ist gewährleistet.
Tobias Fimpler vom LEO sucht einen Radlader, der für den Aufbau eines Zirkuszeltes benötigt wird.
Herr Holz beendet die 44. Hervestkonferenz mit einem Dank für die Teilnahme der Anwesenden und für die Beiträge.
Dorsten, 4. Juni 2024
Dietmar Steuer, Protokollführer