Bürgerbeteiligung vom 12. bis 16. Oktober
Anfang 2019 mussten sehr kurzfristig zehn wegen Krankheit abgängige Kastanien am Brunnenplatz in der Hervester Gartensiedlung gefällt werden. Die seinerzeit zugesagte Bürgerbeteiligung konnte leider zunächst aus personellen Gründen, im Frühjahr dann aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht durchgeführt werden. Diese wird nun vom 12. bis 16. Oktober nachgeholt.
Die Verwaltung hat vorab drei Baumarten ausgewählt, die grundsätzlich für die Bepflanzung des Brunnenplatzes geeignet sind, die mit den Gegebenheiten des Standortes zurechtkommen und auch den Veränderungen durch den Klimawandel gewachsen sind.
Favorit der Grünflächenabteilung der Stadt Dorsten ist dabei die „Brabanter Silberlinde“, die in Größe (ausgewachsen 20 bis 25 Meter) und Kronenform den früheren Kastanien am nächsten kommt, das ursprüngliche Ensemble also optisch am besten wieder herstellen würde. Das Lindenproblem mit dem klebrigen Honigtau gibt es bei dieser Linde übrigens nicht.
In der Größe abgestuft, aber für den Standort ebenso geeignet sind außerdem:
Gemeine Hopfenbuche (14 bis 16, maximal 20 Meter)
Dreizahn-Ahorn (12 bis maximal 15 Meter)
In der Bürgerbeteiligung möchte die Grünflächenabteilung vor der endgültigen Entscheidung über die Baumart nun ein Stimmungsbild erheben, welche der drei Baumarten von den Bürgerinnen und Bürgern bevorzugt wird. Auf Nachfrage werden die drei Arten und ihre Eigenschaften gerne erläutert.
In der Woche vom 12. bis 16. Oktober steht Herr Ascherfeld (Tel.: 02362 / 66 54 64 E-Mail carsten.ascherfeld@dorsten.de) im Rathaus zur Verfügung, die Bäume zu erläutern und nimmt Anmerkungen entgegen. Bitte vereinbaren Sie dafür einen Gesprächstermin.
An zwei Terminen ist die Grünflächenabteilung zudem im Kultur- und Begegnungszentrum direkt am Brunnenplatz ansprechbar:
Dienstag, 13. Oktober, 10 bis 12 Uhr
Donnerstag, 15. Oktober, 14 bis 16 Uhr.
Die neuen Bäume sollen nach der Entscheidung noch in der Pflanzsaison 2020/2021 gepflanzt werden. Die Baumstandorte dafür wurden bereits vorbereitet.
Details zu den nach fachlicher Prüfung für den Brunnenplatz geeigneten Bäumen
Nr. 1: Tilia tomentosa ‚Brabant‘ (Brabanter Silberlinde)
- Wuchshöhe: 20-25 m
- Breite: 12-18 m
- Habitus: breite kegelförmige dichte und regelmäßig aufgebaute Krone
- Blatt: grün – graugrün, in der Herbstfärbung gelb
- Blüte: gelb, duftend
- Frucht: grün, grau, kugelig
Eigenschaften:
- keine Honigtauabsonderung, verträgt bepflasterte Standorte, trockenen Boden und Trockenheit,
- wertvoll für Bienen, Schmetterlinge und Falter
Nr. 2: Ostrya carpinifolia (Gemeine Hopfenbuche)
- Wuchshöhe: 14-16 (20) m
- Breite: 8-12 m
- Habitus: dichte Krone, breit eirund bis rund
- Blatt: sattgrün glänzend, im Austrieb kupferrot, in der Herbstfärbung gelb
- Blüte: gelbgrüne Kätzchen
- Frucht: Nüsschen, in hopfenblütenähnlichen 6 cm langen Früchten
Eigenschaften:
- verträgt trockenen Boden u. bepflasterte Standorte
- verträgt Trockenheit
- guter Windwiderstand
Nr. 3: Acer buergerianum (Dreizahn-Ahorn)
- Wuchshöhe: 12 (15) m
- Breite: 4-6 (8) m
- Habitus: eiförmig bis breit eiförmig, halboffene Krone, locker verzweigte Äste
- Blatt: sattgrün glänzend, im Austrieb kupferrot, in der Herbstfärbung rotorange
- Blüte: cremefarben, in kleinen gestielten Dolden
- Frucht: paarig geflügelt, hellgrün bis rötlich, 2,5 cm
Eigenschaften:
- verträgt Trockenheit und Hitze
- verträgt bepflasterte Standorte u. trockenen Boden
- verträgt Streusalz
- Bienennährpflanze
Text: Pressestelle der Stadt Dorsten
Anmerkung:
In einer Anlage an das Protokoll der 35. Hervestkonferenz sind diese vorgeschlagenen Baumarten in Beispielbildern zu sehen. jotw
Ernsthafte Bürgerbeteiligung?
Als Teilnehmer an der letzten Hervestkonferenz, als diese Begrünungspläne vorgestellt wurde, ist mir noch sehr gut ein Wort- und Bildbeitrag von Franz-Josef Gövert in Erinnerung.
Gövert ist nicht nur gewählter Ratsherr in und für Hervest, sondern als Diplom-Ingenieur für Landespflege und nach über 4 Jahrzehnten Verantwortung für die Grünflächen in Münster ein ausgewiesener und anerkannter Experte für Stadtbäume. Er brachte die Robinie als vierte Alternative ins Spiel; sie sei an diesem Standort noch robuster und widerstandsfähiger als die anderen Baumsorten.
Weder misstraue ich dem Grünflächenamt der Stadt Dorsten und der Qualifikation der Mitarbeiter*innen dort noch habe ich irgendeine Ahnung von Stadtgrün. Was ich allerdings sehe, ist, dass im Rahmen der Auswahl der Bäume wohl keine inhaltliche Auseinandersetzung mit Göverts Vorschlag stattfindet, keine Begründung gegeben wird, warum dieser Expertenrat unter den Tisch fällt.
Warum dieser Affront gegen die Teilnehmer der Hervestkonferenz und gegen Gövert?
Besteht seitens der Stadt wirklich ernsthaftes Interesse an Bürgerbeteiligung?
Johannes Wulf