WAZ Martin Ahlers am 22.09.2010 um 17:27 Uhr
Hervest. Als gemeinsames Forum aller Vereine, Verbände, Parteien und Gruppen im Stadtteil hat es die Hervest-Konferenz zwischen 2003 und 2006 schon gegeben. Zur Entwicklung des Ortsteils im Programm „Soziale Stadt“ wird das Gremium nun wieder regelmäßig tagen.
Zur ersten Sitzung trafen sich nun 65 Akteure mit Vertretern der Verwaltung. Im Mittelpunkt standen die Umsetzung des Programms „Soziale Stadt“ und die Jugendarbeit.
„Starke Vernetzung, ehrenamtliches Engagement und starke Beteiligung“ nannte Bürgermeister Lambert Lütkenhorst als Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung des Programms. „All das gibt es in Hervest schon in erheblichem Maße, es ist aber auszubauen.“
Die Wahl von zwei Sprechern vertagte die Konferenz, bei einem der nächsten Treffen sollen Vorschläge gemacht und die Aufgaben präzisiert werden. Als gemeinsame Informationsplattform für die Konferenz-Mitglieder und die Hervester Bürger soll der Internet-Auftritt des Bürgerbüros im Harsewinkel (www.hervest.info) ausgebaut werden. Dem Rat und den Ausschüssen die Ergebnisse der Konferenz schriftlich zu übermitteln, schlug Heike Unkel (SPD) vor. Bis zur nächsten Konferenz soll es dazu einen konkreten Vorschlag geben.
Der Bau eines neuen Jugendhauses auf dem Zechengelände ist zentrales Element der künftigen Jugendarbeit. „Die Personalkosten bleiben mit dem jetzigen Standard erhalten“, erklärte Jugendamtsleiterin Agnes Kuhlmann, an eine Aufstockung sei angesichts der finanziellen Lage der Stadt aber „nicht zu denken“. Ziel sei es, die Angebote im „Förderturm“ in der neuen Einrichtung zu bündeln.
Ihren Beitrag zur Planung hätten die Jugendlichen schon geleistet, so Barbara Wahl (Streetwork), sie hätten Vorstellungen formuliert und ein Raumkonzept erstellt. Sie mahnte eine Ausweitung des Streetworks in Hervest an. Es gebe Cliquen, die den Förderturm nicht nutzen, „in der Ellerbruch-Siedlung ist es schwer, Jugendliche inhaltlich zu erreichen“. Um dort präsent zu sein, regt Barbara Wahl den Einsatz eines Streetworkers mit osteuropäischem Migrationshintergrund an.
Unterstützt werden die Überlegungen von den Schulen. Margarete Kannengießer, Leiterin der v. Ketteler-Schule, sprach sich dafür aus, sich künftig „noch grundlegender“ mit den Problemen der Jugendlichen im Ellerbruch zu beschäftigen.